Siemens S26381-K99-V120
In meiner Jugendzeit begeisterte mich das Design von Siemens-Tastaturen. Also durfte sich auch ein altes Exemplar davon mit am Test beteiligen.
Wie beim AEK II hat die S26381-K99-V120 von Siemens keinen USB-Anschluß. Die Kombination von AT -> PS/2 und PS/2 -> USB - Adapter löst das Problem. Allerdings mit Abstrichen.
Dieser Standard-Konverter mappt leider nicht alle der vielen Tasten der Siemens-Tastatur nach USB. Zum Beispiel im oberen Bereich. Eine Verschwendung, laden sie doch dazu ein, mit Makros belegt zu werden. <C-E> im Nummern—Block bleibt ebenfalls ohne Funktion. Auch die am Mac gut als <cmd>-Taste geeigneten <compose>- und <menu>-Tasten. Zwar wird zwischen <L-alt> und <R-alt> unterschieden; so ließe sich also <L-alt> als <cmd>-Taste konfigurieren. Aber schön und intuitiv geht anders! Ein anderer USB-Adapter verspricht auch keine Abhilfe; nur einer auf Teensy-Basis mit eigens adaptierter Firmware.
Das Gefühl der Tastatur ist komplett retro. Ich habe das Design schon immer als sehr schön empfunden. Komplett schnörkellos. Die Qualität der Tastatur ist leider etwas plastik-mäßig. Dies betrifft Gehäuse wie Tippgeräusche und Tasten. Allerdings ist die Qualitätsanmutung keines der Hauptkriterien für meine Tastaturen.
Das Tippgefühl ist für eine Rubber-Dome-Tastatur sehr gut. Der Hub passt einfach. Aber die Tasten sind ein wenig zu weich und haben praktisch null Taktilität. Typisch für Rubber Dome. Und an die „Aufteilung“ des Backspace in Backspace und DEL muss man sich auch erst mal gewöhnen, ebenso wie die Anordnung der Cursor-Tasten. Der Sound ist nicht zu laut, aber etwas billig. Allerdings habe ich auch leisere Tastaturen in meinem Testfeld.
Die wichtigsten Punkte:
+ Herrlich Retro
+ Leise
+ Verstellbare Neigung
+ Vorgesehener Platz für eine Schablone mit Tastenbelegungen
= Tippgefühl mittelmäßig
- Viele Tasten ohne Funktion
- Nur gebraucht erhältlich
- Funktioniert nur mit Konvertern AT => PS/2, PS/2 => USB
Ergebnis: Obwohl für eine Rubber-Dome-Tastatur sehr gut, kommt das Tippgefühl nicht an die Spitzenreiter heran, und die vielen Tasten liegen ohne eigens programmierten und gelöteten Teensy-USB-Konverter brach. Daher landet die Siemens-Tastatur nur im Mittelfeld.